Danke Geschrieben am 15.09.2022 Eine Ära neigt sich langsam dem Ende zu. Gemessen an dessen Länge, durfte ich nur eine kurze Zeit daran teilhaben. Es gab viele Höhen, Tiefen, Erfolge, Auseinandersetzungen, Veränderungen und auch Gleichbleibendes. Einiges durfte ich miterleben und begleiten. Anderes konnte ich in der DV Chronik nachlesen. Vieles erfuhr ich aus Erzählungen. Diese Gespräche waren gespickt mit Anekdoten, vielen Erinnerungen über gute und auch nicht so gute Zeiten. Überwiegend war aber immer die Sehnsucht spürbar: Mögen diese Zeiten wieder einkehren. Auch in der Vergangenheit wurden Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten und auch (Macht)Kämpfe ausgetragen. Auch damals ging es nicht immer respektvoll zu und es wurde reichlich „ausgeteilt“. Allerdings erfolgte dies von Angesicht zur Angesicht und innerhalb der Dobermann Gemeinschaft. Oft konnte am Ende das Kriegsbeil begraben und mit einem Bier „runtergespült“ werden. Zumindest konnten sich die Kontrahenten wieder in die Augen schauen. Die „Neuzeit“ begann mit der Verlagerung des persönlichen Gesprächs oder Streits ins Internet. Aus dem „stillen Kämmerlein“, ohne Augenkontakt ist es wesentlich einfacher, den eigenen Hass, Wut, Ärger, Lügen, Missgunst, Neid usw. ungezügelt raus zu lassen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Dies ist leider nicht nur ein „Dobermann“ Problem, sondern ein allgemein Gesellschaftliches. Verheerend dabei ist nicht nur das Ansehen Einzelner, sondern vielmehr der unwiederbringliche Schaden für den Verein, für die Gemeinschaft. Mittlerweile ist dieser Verein, der auf eine 123-jährige Geschichte zurückblickt, durch Einzelne „Eifrige“, der Lächerlichkeit preisgegeben. Über das Niveau der Unterhaltung, zumindest über weite Teile, brauchen wir uns nicht mehr zu unterhalten. Da muss jeder für sich entscheiden, abwägen, was unter Meinungsfreiheit und Sachdienliches fällt und was nur unter Polemik, Missgunst oder sogar Lügen einzustufen wäre. An dieser Stelle könnte ein Roman entstehen, wenn man versuchen wollen würde das Meiste zu wiederlegen und mit Nachweisen zu belegen. Auch viele “Rechtliche Ratschläge” von vermeintlichen “Juristen” wurden erteilt. Welchen Wert diese Empfehlungen letztendlich hatten, ist hinlänglich bekannt und wurden durch mehrere Instanzen belegt. Eigentlich müsste es darum gehen, Ideen zu haben, positive Anregungen, tolle Konzepte usw., die eine Gemeinschaft weiterbringt, fördert und Positives hervorbringt. Dies wäre die Basis einer offenen Kommunikation und Meinungsaustausches. Lapidar, gebetsmühlenartig zu wiederholen „Die müssen weg” ist nur armselig. Vielleicht werde ich bei meinem nächsten Bewerbungsgespräch diese Art ausprobieren: Über andere herziehen, alles kritisieren ohne den geringsten Anteil an das, was ich kann oder warum ich eine Bereicherung wäre, preiszugeben. Vielleicht wäre jemand so verzweifelt oder töricht mich einzustellen. Fallen Posts, wie – nur um einige zu nennen –Zitat: „Neuigkeiten aus München. Die Zentrale ist führungslos, da sich der „alte“ leider nur das Bein gebrochen hat!“ oder Zitat: „Es wäre doch schade wenn er sich so der Schmach entziehen würde -an dieser Stelle ein Kreuz Piktogramm“ oder Zitat: „Blicken wir in manche Gesichter: Dann stimmt es mich zuversichtlich, dass unser Herrgott bald ein einsehen haben wird“ unter Meinungsfreiheit oder Demokratie oder positive Veränderung? Ich weiß nicht, wie es anderen Mitgliedern geht, ich schäme mich dabei definitiv fremd. Daneben erscheinen Vorfälle, wie: Arbeitsverträge von Mitarbeitern, die seltsamerweise ihren Weg zu Nichtmitgliedern gefunden haben müssen, damit darüber öffentlich diskutiert werden kann oder das private Daten, bzw. Teile der Emailkorrespondenz, nach „Kaperung“ der DV-Homepage weitergegeben wurden, für mich mittlerweile fast nur noch als Lappalien. Auch dass die Mitarbeiterinnen, also auch ich, als „Tippse“, „Schriftstellerin“ usw. tituliert werden, ist zweitrangig. Mit Interesse habe ich wahrgenommen, dass ich mit „Empathie“ arbeiten sollte. Dieser „Vorschlag“ kam von jemandem, der laut Erzählungen eine andere Person mitten ins Gesicht gespuckt hatte. Empathie bedeutet nichts anderes, als die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen. Nun frage ich mich, wer hier über Empathiefähigkeit verfügt bzw. nicht darüber verfügt. Ansonsten sehe ich alle Äußerungen, die mich persönlich betreffen, gelassen. Erreichen oder sogar verletzen könnte mich nur jemand, den ich ernst nehmen und respektieren kann. Dennoch empfinde ich, die eingangs genannten „Posts“ persönlich als mehr als verabscheuungswürdig und menschenunwürdig! Zivilcourage bedeutet für mich, den Mut aufzuwenden, mich für den Schutz der Menschenwürde und für die Menschenrechte einzusetzen. In den „Diskussionsforen“ vermisse ich diese Zivilcourage. Genau dort, wo diese abscheulichen Aussagen fallen, teilen sich erschreckenderweise auch im DV ehrenamtlich Tätige mit. Für mich lässt dies nur den Schluss zu, dass diese Personen mit der Art und Weise wie dort die Kommunikation geführt wird einverstanden sind, ansonsten würde man diese Foren nicht mit der eigenen Anwesenheit unterstützen. An dieser Stelle hätte ein Fünkchen Zivilcourage vielleicht etwas bewirkt und die gewünschten Diskussionen evtl. in Bahnen gelenkt, wo ein respektvoller und höflicher Umgang, auch mit kontroversen Meinungen, möglich gewesen wäre. Offensichtlich ist diese Art des positiven Austausches nicht gewünscht. Stattdessen werden lieber eigene Interpretationen als Fakten „verkauft“. Der „Graben“ und die Spaltung (auch wenn es einige „ermüdet“, dies zu lesen) werden immer tiefer. Demokratie bedeutet auch, dass andere Meinungen, neben meiner eigenen, existieren dürfen. Es bedeutet auch, dass ich eine eigene Meinung zu verschiedensten Themen haben darf, ohne zwingend mit der „Masse“ mitlaufen zu müssen. Ich würde es als meine eigene moralische Verpflichtung ansehen, meine Meinung persönlich vorzutragen und dafür auch einzustehen. Die in den letzten drei Jahren vorgeführte und vorgelebte Richtung ist einer Gemeinschaft, die florieren und gemeinsam ihr Hobby ausüben möchte, nicht würdig. Ich schäme mich! Am Ende sage ich ein schlichtes, vom Herzen kommendes: DANKE! Sofia Meier